Soul-Jazz ist eine Stilrichtung des Jazz und eine Weiterentwicklung des Hard Bop, die in den frühen 1960er Jahren entstand und häufig als Unterart des Funk verstanden wird. Blues-, Soul- und Gospelelemente spielen eine tragende Rolle. Soul-Jazz ist meist gekennzeichnet durch verhältnismäßig einfache Rhythmen und eingängige Melodien, die häufig in mäßigem oder langsamem Tempo gespielt werden.
Der Soul-Jazz erlangte in den 1960er Jahren große Popularität. Herausragende Beispiele hierfür sind die Stücke „Mercy, Mercy, Mercy“, komponiert von Joe Zawinul, gespielt vom Cannonball Adderley Quintet und produziert von David Axelrod, sowie Lee Morgans The Sidewinder, die beide auch Chart-Hits wurden.
Als Hauptvertreter gelten das Cannonball Adderley Quintet mit Nat Adderley, das Ramsey Lewis Trio, die Saxophonisten Gene Ammons und Lou Donaldson, der Trompeter Donald Byrd, die Pianisten Les McCann und Horace Silver sowie die Organisten Lonnie Smith und Jimmy Smith.
Auch nach der Blütezeit des Soul-Jazz griffen viele Jazzmusiker auf diesen Stil zurück. Beispiele hierfür sind Weather Report sowie die Gitarristen John Scofield und Charlie Hunter, die man zwar nicht im engeren Sinne zu den Protagonisten dieses Stiles zählen kann, deren Spiel jedoch deutliche Einflüsse des Soul-Jazz aufweist.
Auch der Acid Jazz der 1990er Jahre bezieht sich – in seinen „jazzigeren“ Momenten – deutlich auf den Soul-Jazz.
Musikbeispiele