Die historische Straße Spiegelberg in Wismar liegt im Zentrum der Altstadt, die wie der Alte Hafen unter dem besonderen Schutz der UNESCO steht, nachdem Wismar 2002 in die Welterbeliste aufgenommen wurde.
Sie führt in Ost-West-Richtung von der Hundestraße / Am Poeler Tor / Hinter dem Chor zur Straße Am Hafen und weiter in Richtung Alter Hafen.
Die Nebenstraßen und Anschlussstraßen wurden benannt als Hundestraße seit 1323, Am Poeler Tor nach dem 1870 abgerissenen Tor in der Stadtmauer, Hinter dem Chor nach dem Chor der im 14. Jhd. gebauten Nikolaikirche, Blüffelstraße als verballhornte Blücherstraße (Familienname), Fischerstraße seit 1820, davor Fischergrube nach dem Wassergraben aus dem 14. Jhd., Scheuerstraße nach dem Familiennamen Schur bzw. Schuer woraus 1410 schurstrate, 1424 schuerstrate und im 19. Jhd. Scheuerstraße wurde, Grützmacherstraße nach dem mittelalterlichen Gewerbe zur Herstellung von Grütze, Am Lohberg seit 1444 nachweisbar nach der Siedlung im alten Stadtgebiet evtl. für Lohe als pflanzlicher Gerbstoff in der Seefahrt (Zeesenboote mit lohfarbenen Segeln) oder Lohe für Flamme sowie Am Hafen nach dem mittelalterlichen Alten Hafen.
Die Straße Spiegelberg, wurde früher (seit 1250/1275) benannt als Spegelberch oder mons speculi nach dem Spiegel und dem Berg, aber mit unklarer Bedeutung warum es zu diesem Namen kam, der auch in anderen Städten zu finden ist.
Wismar wurde im Mittelalter ein bedeutendes Mitglied der Hanse.[1] Der Markt und seine Zufahrtsstraßen bildeten den Kern des mittelalterlichen Ortes, der als Stadt 1229 erstmals erwähnt wurde.
Sie liegt seit 1991 im Sanierungsgebiet Altstadt. Die Straße wurde saniert.
Nr. 14: 2-gesch. Haus der Ev.-luth. Kirchgemeinde St. Nikolai und der Evangelische Musikschule Wismar
Nr. 38: 3-gesch. Wohnhaus mit Wappenstein mit Inschrift: „Also hefft Godt de Werlt gelevet dat he sinen enigen Sone gaff up dat alle de an en geloven nicht vorlaren werden sunder dat ewige Levendt hebben. Johannes AM 3“ (D)
Nr. 45: 3-gesch. barockesDielenhaus Spiegelberg 45 von 1622 (D) als ockerfarbendes Giebel- und Wohnhaus mit mittelalterlichen Ursprüngen, Rückgiebel von 1583; bis 2012 saniert nach Plänen vom Architekturbüro Zielenkiewitz, Bauherr: Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Nutzung durch die Hebammenpraxis Mudder Griebsch[5][6]
Nr. 47: 3-gesch. barockes Dielenhaus Spiegelberg 47 von 1670 (D) als Giebel- und Wohnhaus mit Schweifgiebel und teils Scheingiebel, innen Quadermalerei aus dem 17. Jhd. im Treppenhaus; bis 2012 saniert nach Plänen vom Architekturbüro Zielenkiewitz, Bauherr: Deutsche Stiftung Denkmalschutz[7], 2-gesch. verklinkerter neuer Anbau mit Wohnungen
Nr. 48a: 4-gesch. barocker Speicher Spiegelberg 48a als Dielenhaus von 1664 (D) mit florentinerrotem Giebel mit Rundabschluss; 2018 Umbau und Sanierung zu einem Wohn- und Bürohaus[8][9]
Nr. 49 3-gesch. historisierendes Wohnhaus mit seitlichem 4-gesch. Giebelrisalit mit 2-gesch. Erker, saniert 1997/98[10]
Nr. 54: 3-gesch. einfaches Wohnhaus (D) mit
Nr. 57: 3-gesch. gründerzeitliches historisierendes verklinkertes Bürohaus (D) mit 4-gesch. stufigem Mittelteil
Nr. 57a: 3-gesch. Wohnhaus (D)
Nr. 60: 3-gesch. barockes Wohnhaus (D), Zwerchhaus mit Giebelspitz
Nr. 61 bis 65: 3-gesch. Hotel und Ferienwohnhaus
Nr. 66: 2-gesch. einfaches Haus (D) als Giebelhaus; heute mit Pension
Nr. 68: 3-gesch. spätgotisches ehem. Wassertor von 1450 (D) als Stadttor mit Stufengiebel mit Wappen sowie mit 1-gesch. späterem Anbau; heute Wohnhaus
Nachrichtlich: Am Poeler Tor, an der Ostseite der Straße stehen:
Nr. 1: 2-gesch. barockes Giebelhaus (D) mit Kemladen und Hofgiebel in Fachwerk; bis 2000 saniert, heute mit Praxis und Ferienwohnungen[11]
Nr. 3: 3-gsch. barockes Giebelhaus von 1658 (D), saniert bis um 2009
↑Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. II. Band: Die Amtsgerichtsbezirke Wismar, Grevesmühlen, Rehna, Gadebusch und Schwerin. Schwerin 1898, Neudruck Schwerin 1992, S. 176 ff. ISBN 3910179061.
↑Katrin Fromm und Robert Kieslich: Spiegelberg 11a - ein Risiko? In: Stadtkern Dezember 1999, S. 8f.
↑Günther Faust, Thorsten Günther: Spiegelberg 45. In: Stadtkern Juni 1999 S. 5.
↑Managementplan UNECO Welterbe Altstadt, 1. Fortsetzung: Spiegelberg 45/47, August 2013.
↑Managementplan UNESCO-Welterbe Altstadt, 1. Fortsetzung: Spiegelberg 45/47, August 2013. S. 71 (online; PDF; 5,6 MB [abgerufen am 7. September 2020].)
↑Haike Werfel: Wohnen und arbeiten im Dielenhaus.Ostsee-Zeitung vom 16. September 2017.
↑Eckhard Klopp: Sanierung des Dielenhauses am Spiegelberg 48a. In: Stadtkern, · September 2017, S. 2f