Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Sporer (Begriffsklärung) aufgeführt.
Ein Sporer (auch Spornmacher) war ein Gewerbetreibender, der Sporen anfertigt. Auch wenn Sporer häufig auch Gebisse und Steigbügel herstellten, so gab es im Mittelalter auch die Handwerksberufe Bizzer[1] (Bißmacher[2], Gebissmacher) und Stegraiffer[1] (Steigbügelmacher[2]). Sporer waren darüber hinaus für die Anfertigung von Striegeln zuständig, in Österreich gab es allerdings auch den eigenen Beruf des Striegelschmieds.[3] Die Sporer bildeten gewöhnlich mit den Schmieden eine Innung.
1363 gab es beispielsweise in Nürnberg insgesamt 19 Bizzer-, Sporer- und Stegraiffermeister.[4] 1497 ist in Bozen als Inhaber eines Altstadthauses der sporer Friedrich Raminger nachgewiesen.[5] In Dresden gab es bis 1450 nur eine einzige Innung für alle Schmiedeberufe, mit der fortschreitenden Spezialisierung vergrößerte sich deren Anzahl. Im Jahr 1600 ist die Existenz einer Innung bestehend aus Schlossern, Sporern, Nagelschmieden, Büchsenschmieden und Uhrmachern nachgewiesen.[6]
Commons: Sporer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
„Bissbuch“ – Zeichnungen von Gebissen in einer Handschrift des aus Ravensburg stammenden Sporers Matthias Frauendienst, wohl 16. Jh. (Digitalisat der WLB Stuttgart)
↑Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008, ISBN 978-88-901870-1-8, S.230, Nr. 1317.
↑Matthias Meinhardt, Andreas Ranft: Die Sozialstruktur und Sozialtopographie vorindustrieller Städte. Akademie Verlag 2005, S. 71.