Die älteste schriftliche Erwähnung von Steinheim erfolgte zwischen 1118 und 1137: „In Munstere et in Stenhem“.[3]
Im Jahr 1294 werden in einer Urkunde des Klosters Arnsburg „Happele de Steynheim, Ludwicus de Inheiden“ (Happel von Steinheim, Ludwig von Inheiden) erwähnt.[4] 1356 gibt es im Arnsburger Urkundenbuch die Ortsangabe: „geyn Steynheym“.[5]
Der Ortsname wird als „Siedlung auf steinigem Boden“ gedeutet.[6]
Bei der Belehnung des Landgrafen Ludwig I. durch den Abt Johann von Fulda im Juli 1434 fiel die Mühle zu Reinhausen in das Gericht Rodheim zusammen mit Orten Langd und Steinheim.[7]
Die Katharinenkapelle wurde im 13. Jahrhundert erbaut. 1787 kam die erste Schule dazu.
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Steinheim:
„Steinheim (L. Bez. Nidda) evangel. Filialdorf; liegt 2 St. von Nidda, an der Horloff, hat 1 Kirche, 97 Häuser und 498 Einwohner, die außer 2 Katholiken evangelisch sind. – Der Ort hatte im 14. Jahrhundert eine Kapelle, die damals schon zur Pfarrkirche in Rodheim gehörte.“[8]
Hessische Gebietsreform (1970–1977)
Zum 31. Dezember 1970 erfolgte im Zuge der Gebietsreform in Hessen die freiwillige Eingliederung in die nahegelegene Kleinstadt Hungen.[9][10] Für Steinheim wurde wie für alle Stadtteile von Hungen ein Ortsbezirk eingerichtet.[11]
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Steinheim 555 Einwohner. Darunter waren 3 (0,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 78 Einwohner unter 18 Jahren, 210 zwischen 18 und 49, 144 zwischen 50 und 64 und 123 Einwohner waren älter.[23] Die Einwohner lebten in 249 Haushalten. Davon waren 63 Singlehaushalte, 84 Paare ohne Kinder und 69 Paare mit Kindern, sowie 21 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 54 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 147 Haushaltungen lebten keine Senioren.[23]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1]; nach 1970 Stadt Hungen[27]; Zensus 2011[23]
Für den Stadtteil Steinheim besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Steinheim) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[11]
Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 55,74 %. Dabei wurden gewählt: drei Mitglieder der SPD und zwei Mitglieder der „Freien Wähler Hungen“ (FW).[28] Der Ortsbeirat wählte Klaus-Dieter Christ (SPD) zum Ortsvorsteher.[29]
↑Eingliederung von Gemeinden in die Stadt Hungen, Landkreis Gießen vom 6. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr.4, S.141, Punkt 171 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,3MB]).
↑Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, OCLC180532844, S.299.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC162730471, S.12ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑
Martin Röhling: Niddaer Geschichtsblätter. Heft 9. Die Geschichte der Grafen von Nidda und der Grafen von Ziegenhain. Hrsg.: Niddaer Heimatmuseum e. V. Im Selbstverlag, 2005, ISBN 3-9803915-9-0, S.75, 115.
↑Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC162730471, S.13ff., § 26 Punkt d) IX. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑
Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC165696316, S.9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑
Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band22. Weimar 1821, S.421 (online bei Google Books).
↑
Georg W. Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt 1830, S.181ff. (online bei Google Books).
↑
Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr.8, S.121ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2MB]).
↑Wohnplätze 1867. In: Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1877, OCLC162730484, S.121 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Wohnplätze 1875. In: Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band15. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1877, OCLC162730484, S.11 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).