Stephanie Ortwig (verehelichte Stephanie Probst, * 28. Januar 1973 in Remscheid) ist eine ehemalige deutsche Schwimmerin, die bis 1990 für die Bundesrepublik Deutschland startete.
Stephanie Ortwig ist die Tochter der Pächter des Schwimmbad-Restaurants in Remscheid-Lennep und konnte bereits mit drei Jahren schwimmen, während ihrer sportlichen Laufbahn trat sie für die SG Remscheid an.
Bei den Deutschen Meisterschaften 1988 gewann sie auf den Strecken von 200 bis 800 Meter Freistil drei Titel, eine Woche später siegte sie bei den Junioreneuropameisterschaften über 200 und 400 Meter Freistil und schwamm dabei über 200 Meter mit 1:59,92 min als erste bundesdeutsche Schwimmerin auf einer 50-Meter-Bahn unter zwei Minuten. Bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul verpasste sie lediglich über die 800-Meter-Strecke das A-Finale. Über 200 Meter Freistil, 400 Meter Freistil und mit der 4-mal-100-Meter-Freistilstaffel belegte sie jeweils den siebten Platz.
1989 und 1990 gewann Stephanie Ortwig jeweils die Meistertitel über 200 und 400 Meter Freistil. Im Januar 1991 bei den Weltmeisterschaften in Perth starteten erstmals seit 1964 alle deutschen Schwimmer und Schwimmerinnen in einer Mannschaft. In der 4-mal-200-Meter-Staffel schwammen mit Kerstin Kielgaß, Manuela Stellmach und Dagmar Hase drei Schwimmerinnen, die bis 1990 für die DDR angetreten waren. Im Finale der Weltmeisterschaften war Stephanie Ortwig die Schlussschwimmerin, die die deutsche Staffel vor den Staffeln aus den Niederlanden und aus Dänemark zum Titel schwamm. Im Einzel über 200 m Freistil belegte sie Platz 5.
- Nationales Olympisches Komitee für Deutschland, Karl Adolf Scherer: Seoul 1988. Die Olympiamannschaft der Bundesrepublik Deutschland. Busche, Dortmund 1988, OCLC 917996474, S. 365 (deutsch, englisch).
- Ortwig, Stephanie (LSV / SG Remscheid). In: Bernd Hamer: Bergisches Olympiabuch. Teil 1: Solingen und Remscheid: Die Teilnehmer der Olympischen Spiele, Paralympics und Deaflympics. BoD – Books on Demand, Norderstedt 2009, ISBN 978-3-8370-5424-8, S. 79 f. (Scan in bergisches-olympiabuch.de; Stephanie Ortwig in der Google-Buchsuche).
Weltmeisterinnen in der 4 × 200-m-Freistilstaffel
1986: Deutschland Demokratische Republik 1949 Manuela Stellmach, Astrid Strauß, Nadja Bergknecht, Heike Friedrich |
1991: Deutschland Kerstin Kielgaß, Manuela Stellmach, Dagmar Hase, Stephanie Ortwig |
1994: China Volksrepublik Le Ying, Yang Aihua, Zhou Guanbin, Lü Bin |
1998: Deutschland Franziska van Almsick, Dagmar Hase, Silvia Szalai, Kerstin Kielgaß |
2001: Vereinigtes Konigreich Nicola Jackson, Janine Belton, Karen Legg, Karen Pickering |
2003: Vereinigte Staaten Lindsay Benko, Rachel Komisarz, Rhi Jeffrey, Diana Munz |
2005: Vereinigte Staaten Natalie Coughlin, Katie Hoff, Whitney Myers, Kaitlin Sandeno |
2007: Vereinigte Staaten Natalie Coughlin, Dana Vollmer, Lacey Nymeyer, Katie Hoff |
2009: China Volksrepublik Yang Yu, Zhu Qianwei, Liu Jing, Pang Jiaying |
2011: Vereinigte Staaten Missy Franklin, Dagny Knutson, Katie Hoff, Allison Schmitt |
2013: Vereinigte Staaten Katie Ledecky, Shannon Vreeland, Karlee Bispo, Missy Franklin |
2015: Vereinigte Staaten Missy Franklin, Leah Smith, Katie McLaughlin, Katie Ledecky |
2017: Vereinigte Staaten Leah Smith, Mallory Comerford, Melanie Margalis, Katie Ledecky |
2019: Australien Ariarne Titmus, Madison Wilson, Brianna Throssell, Emma McKeon |
2022: Vereinigte Staaten Claire Weinstein, Leah Smith, Katie Ledecky, Bella Sims |
2023: Australien Mollie O’Callaghan, Shayna Jack, Brianna Throssell, Ariarne Titmus|
2024: China Volksrepublik Ai Yanhan, Gong Zhenqui, Li Bingjie, Yang Peiqi