Im Jahre 1959 konnten Teile eines römischen Straßenkörpers freigelegt werden sowie ein kleiner Viereckbau, der mit einer römischen Brückenstation in Verbindung gebracht wird.[5]
Das teilweise mit Töging in Verbindung gebrachte römische Turum lag wahrscheinlich nicht hier, sondern bei Dorfen.
Der Ort ist erstmals um das Jahr 1050 als „Teginingun“, vermutlich abgeleitet vom Personennamen „Tegino“ oder „Tagino“ (Salzburger Urkundenbuch I,242), bekannt, um 1300 wird in einem Güterverzeichnis ein „ampt ze Tegning“ erwähnt.[5]
1917 begann die Industrialisierung mit der Errichtung des Kraftwerks Töging[6] und der Aluminiumfabrik[7] (Betriebsbeginn jeweils 1924) durch die Innwerk, Bayerische Aluminium AG. Am 23. September 1972 erfolgte die Erhebung zur Stadt.[8] Die Aluminiumhütte stellte 1993/96 ihren Betrieb schrittweise ein.
Blasonierung: „In Silber zwischen zwei aus blauen Wasserwellen aufzuckenden roten Blitzen ein senkrecht stehendes grünes Bronzeschwert.“[12]
Wappenbegründung: Das Schwert weist auf ein in der Nähe von Töging gefundenes Bronzeschwert aus der Keltenzeit hin. Die Blitze, die aus dem Wasser aufsteigen, symbolisieren die Wasserkraft, die im Kraftwerk Töging in elektrische Energie umgewandelt wird. In den 1920er Jahren wuchs Töging durch die sich hier ansiedelnde Industrie mit dem Aluminiumwerk und dem eigens dafür errichteten Wasserkraftwerk vom Bauerndorf zur Industriesiedlung und schließlich zur Stadt.
DeutschlandDeutschland: Anlässlich der Stadterhebung am 23. September 1972 übernahm die Stadt Trostberg die Patenschaft für die junge Stadt Töging am Inn. Die Wahl fiel auf die Industriestadt wegen ihrer nahezu identischen Kommunalentwicklung, vor allem im industriellen Bereich.
OsterreichÖsterreich: Seit einigen Jahren pflegt die Freiwillige Feuerwehr Töging engen Kontakt mit Feuerwehrkollegen aus dem oberösterreichischen Sierning. Intensiviert wurde durch diese Verbindung auch der Kontakt zwischen den beiden Kommunen und ihren politischen Entscheidungsträgern.
Pfarrkirche St. Johann Baptist: gotisches, Hans Stethaimer zugeschriebenes Gotteshaus, um 1500 mit romanischen Wandresten errichtet, 1640 erstmals renoviert und 1728 mit einem barocken Vorhaus versehen, 1923 wesentlich mit einem größeren neubarocken Anbau erweitert.
Barocke Dreifaltigkeitskirche in Häublberg, Gemeindeteil Engfurt, mit Klausnerei
Hochzeitsbrunnen am Rathausplatz, nach einem Entwurf des Eggenfeldener Bildhauers Joseph Michael Neustifter
Ortsteil Engfurt: Eremitage mit kath. Kapelle Hl. Dreifaltigkeit. Über einer Flussschleife der Isen malerisch gelegene Baugruppe aus Kapelle und Wohnbau auf rechteckigem Grundriss 1718. errichtet[13] Direkt in der Nähe ist das unten angeführte Geotop.
Isen-Prallhang bei Aresing mit bis zu 1,5 m vorstehenden „Dächern“ aus karbonatisch verfestigten Sanden; geowissenschaftlicher Wert: „Besonders wertvoll“.[17]
Am 30. Juni 2019 gab es in der Stadt 2698 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Von der Wohnbevölkerung standen 3980 Personen in einer versicherungspflichtigen Tätigkeit, so dass die Zahl der Auspendler um 1282 höher war als die der Einpendler. 155 Einwohner waren arbeitslos. Von den 14 landwirtschaftlichen Betrieben wurden im Jahr 2016 insgesamt 457 Hektar bewirtschaftet.
drei Kindergärten, davon einer in BRK-Trägerschaft, zwei in katholischer Trägerschaft mit 282 genehmigten Kindergartenplätzen und 281 angemeldeten Kindern (Stand 1. März 2020)
Comenius-Grundschule mit 133 Schülern (Schuljahr 2020/21)[20]
Regenborgen-Grundschule mit 151 Schülern (Schuljahr 2020/21)[21]
Comenius-Mittelschule mit 207 Schülern (Schuljahr 2020/21, Mittelschulverbund mit den Gemeinden Pleiskirchen und Winhöring)[22]
Landwirtschaftsschule Töging, 13. August 2021 keine Schülerzahl in der Statistik[23]
Fritz Schösser (1947–2019) – Vorsitzender des DGB-Bezirks Bayern, ehemaliger MdL, MdB und MdS (SPD), Mitglied des Rundfunkrats des Bayerischen Rundfunks
Ambros Seelos (1935–2015) – Saxophonist, Klarinettist, Bandleader und Arrangeur
Ruth Wendlinger – Dt. Meisterin im Judo (Mittelgewicht)
Kaspar Marschall (1885–1960), Geistlicher Rat, stand von 1921 bis zu seinem Tode zunächst der Expositur, dann der Pfarrei Skt. Johann Baptist vor. Er veranlasste 1923 den Erweiterungsbau der Pfarrkirche, führte die Grundstücksverhandlungen zur Errichtung des im Jahre 1932 erstellten Schulhauses durch, war der Begründer des Schwesternheimes und der Kindergärten in Ort und Siedlung. Sein größtes Werk war der Neubau der Kirche in der Stammarbeitersiedlung 1953. Marschall erhielt die Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Töging am Inn im Jahre 1922.[26]
Erich Friemel (1913–1998), Prälat, war von 1960 bis 1997 Stadtpfarrer der Pfarrei Skt. Johann-Baptist. Für sein umfassendes seelsorgerliches und organisatorisches Wirken in der Stadt Töging wurde er 1987 mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet.[27]
Max Saalfrank (1925–2007), Altbürgermeister (SPD), stand von 1965 bis 1996 an der Stadtspitze. Er hat sich in vielfältigen, politischen Funktionen (Kreisrat, Bezirksrat, Mitglied des Präsidiums und des Hauptausschusses des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Bayern sowie als Verbandsmitglied im Bayerischen und Deutschen Städtetag) um seine Heimatkommune und den Landkreis Altötting verdient gemacht. Dafür erhielt er 1997 die Ehrenbürgerwürde der Stadt Töging, 1999 den Ehrenring in Gold des Landkreises Altötting.[27]
Josef Meier (Redaktion); Stadt Töging am Inn (Hrsg.): Vom Dorf zur Stadt. Festschrift zur Stadterhebung am 23. September des Jahres 1972. Töging am Inn, 1972
Hubert Ahammer: Das Kanalkraftwerk Töging-Jettenbach. In: Das Mühlrad. Bd. XXII, Jg. 1980: o. A.
Wolfgang Bittner: Töging am Inn in alten Ansichten. Bildband mit Begleittexten. Europäische Bibliothek, Zaltbommel NL, 1982, ISBN 90-288-1847-2.
Josef Steinbichler: Das traditionelle Töginger Dreikönigssingen. In: Das Mühlrad. Bd. XXIX, Jg. 1987, S. 135–146.
Caroline Specker, Bertram Engelhardt: Die Heimstättensiedlung in Töging am Inn. Baudokumentation, Fachhochschule München, Fachbereich Architektur, 1988.
Hans Niedermeier: Beim Holzweber hint: Erinnerungen und Betrachtungen in Reim und Prosa. Redaktion: Josef Steinbichler. Heimatbund Mühldorf a. Inn, Mühldorf, 1994, ISBN 3-930033-15-1.
Stadt Töging am Inn (Hrsg.): Töging a.Inn – Liebgewordene Heimat. Mitarbeit: Andreas Kolbinger, Helmut Müller, Peter Vornehm. Selbstverlag. Töging 1997.
Irmgard Biersack: Carl Georg von Reichenbach. In: Das Mühlrad. Bd. XLI, Jg. 1999, S. 91–116.
Peter Vornehm: Töging in einer Pfarrbeschreibung. In: Das Mühlrad. Bd. XLI, Jg. 1999, S. 75–84.
Anton Brandl: Raketenforscher Wernher v. Braun 1945 in Töging. In: Das Mühlrad. Bd. XLVIII, Jg. 2006, S. 127–136.
Anita Kuisle: Aluminium aus Töging: Arbeiten im Ofenhaus. In: Ariane Weidlich (Hrsg.): Moderne Zeiten? Industrialisierung im ländlichen Oberbayern. Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung im Freilichtmuseum Glentleiten, Großweil, 2. Juli 2006 bis 4. November 2007. Imhof, Petersberg 2006, S. 124–133.
↑ abSimon Pittner: Bairische Altsiedelplätze und die Ortsnamen in ihrem Umkreis. In: Der Landkreis Altötting: Das Öttinger und Burghauser Land. Hrsg.: Neue Presse Verlags-GmbH und Kreistag des Landkreises Altötting. Passau 1978: 29,30.
↑Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bayern IV: München und Oberbayern
↑Josef Steinbichler: Das traditionelle Dreikönigssingen. In: Das Mühlradl. Bd. XXIX, Jg. 1987, S. 146.
↑1925 hingegen in: Die Stadt Töging am Inn. Vom Dorf zur Stadt. Festschrift zur Stadterhebung am 23. September des Jahres 1972. Herausgeber: Stadt Töging am Inn, Redaktion: Josef Meier. Töging am Inn, 1972, S. 50–52.