Die Hauptbühne hat 20 m Breite und einschließlich Vorderbühne 19 m Tiefe. Sie ist umgeben von einer Seiten- und einer Hinterbühne mit Schiebebühne und eingebauter Drehbühne. Die Bühne wird durch einen gewölbten eisernen Vorhang vom Zuschauerraum getrennt. Der Orchestergraben bietet auf zwei fahrbaren Podien 65 Musikern Platz. Hochgefahren bilden diese Podien die Vorderbühne. Die Bühnenöffnung lässt sich durch ein variables Bühnenportal verkleinern oder vergrößern.[1]
Das Theater der Stadt Trier blickt auf eine über 200-jährige Geschichte zurück. Anlässlich seines Besuches der von den Franzosen besetzten Stadt verfügte der französische Kaiser Napoleon am 28. August 1802: „Das Kapuzinerkloster wird bestimmt zur Einrichtung eines Schauspielhauses.“
Von 1802 bis 1944 spielte das Theater im Gebäude an der Fahrstraße. Vor der von den Nationalsozialisten angeordnete Schließung des Theaters fand die letzte Vorstellung in diesem Gebäude am 16. Juli 1944 mit dem Rosenkavalier von Richard Strauss statt. Am 23. Dezember 1944 wurde das Theatergebäude in der Fahrstraße durch einen Fliegerangriff der Alliierten zerstört.
Nach Kriegsende spielte das Theater behelfsweise bis 1950 im Treviris-Saal, dann von 1950 bis 1964 im Bischof-Korum-Haus in der Rindertanzstraße.
Am 12. Januar 1962 wurde der Grundstein für einen Neubau am Augustinerhof gelegt, der bis 1964 nach Plänen des Architekten Gerhard Graubner errichtet wurde. Am 27. September 1964 eröffnete das Theater im Neubau mit einer Premiere von BeethovensDie Weihe des Hauses.[1]
Im Juni 2013 wurde das Theater vom Deutschen Kulturrat e. V. auf die Rote Liste Kultur gesetzt und als von Schließung bedroht (Kategorie 1) eingestuft,[2] im Frühjahr 2014 beschloss der Stadtrat die Weiterführung des Theaterbetriebes.[3] Nach einem Millionendefizit wurde dem Intendanten Karl M. Sibelius im Jahr 2016 ein Verwaltungsdirektor zur Seite gestellt.[4]
Seit 2015 wurde über die Zukunft des Theaters diskutiert, da das Gebäude aufgrund lange vernachlässigter Bauunterhaltung sanierungsbedürftig ist und erhebliche (Platz-)Probleme bestehen. Nach kontroversen Diskussionen, bei denen auch die Errichtung eines zweiten Standorts an anderer Stelle in Erwägung gezogen,[5][6] lagen die Kosten nach einem Gutachten aus dem Jahr 2016 für eine reine Sanierung des bestehenden Theatergebäudes bei etwa 32 Millionen Euro, für Sanierung und Erweiterung bei bis zu 110 Millionen Euro.[7] Daher beschloss der Trierer Stadtrat Anfang 2019 die Sanierung des bestehenden Theaters, das im Wesentlichen in seiner jetzigen Form erhalten werden soll – allerdings ist der Abbruch und Neubau des Foyers erforderlich. Während der etwa dreijährigen Sanierungsphase (geplanter Baubeginn August 2021[8]) wird der Betrieb in einen Neubau an der TUFA mit 380 Sitzplätzen verlegt. Für Opernaufführungen und Sinfoniekonzerte soll während der Sanierung auch die Europahalle genutzt werden.[9]
Von 1998 bis 2010 richtete das Theater Trier die Antikenfestspiele in Trier aus, die jährlich Tausende von Besuchern in die Moselmetropole zogen. U.a. mit dem Argument des 2010 eingespielten finanziellen Defizites veranlasste die Stadt Trier die Beendigung des Festivalengagements des Theaters. In Unterstützerkreisen wurde der Stadtverwaltung daraufhin eine parteiische Befürwortung der so gesehenen, 2012 ebenfalls eingestellten Konkurrenz-Veranstaltung Brot & Spiele vorgeworfen. Veranstaltungsorte der Antikenfestspiele des Theaters waren die Porta Nigra, die Kaiserthermen und das Amphitheater.
2016–2017: Ulf Frötzschner (Schauspieldirektor), Katharina John (Operndirektorin), Marius Klein-Klute (Chefdisponent), Waltraut Körver (Tanzdramaturgin), Herbert Müller (Verwaltungsdirektor), Peter Müller (Technischer Direktor), Victor Puhl (Generalmusikdirektor)
2017–2018: Marius Klein-Klute (Chefdisponent), Waltraut Körver (Tanzdramaturgin), Herbert Müller (Verwaltungsdirektor), Peter Müller (Technischer Direktor), Victor Puhl (Generalmusikdirektor), Caroline Stolz (Schauspieldirektorin)
In den letzten Jahren widmete sich das Theater in der Reihe „Unbekannte Opern“ Werken, die weitgehend in Vergessenheit geraten sind. In Trier fanden mehrere deutsche Erstaufführungen und Uraufführungen statt. Hierzu gehörten:
Sarema – Die Rose vom Kaukasus; Alexander von Zemlinsky (1871–1942). Mit Karin Clark, Laszlo Lukas, Norbert Kleinhenn, Andreas Scheel, Juri Zinovenko, Nick Herbosch, Florian Simson, Chor und Extrachor des Stadttheaters Trier (Einstudierung: Sebastian Laverny), Städtisches Orchester Trier unter der Leitung von István Dénes. Koch International 1996.