Thomas Seitz (* 12. August 1683 in Prem; † 24. November 1763 in Kaufbeuren) war ein Barockbildhauer und Stuckator. Rund 30 Jahre lang war er hauptsächlich für das Füssener Kloster St. Mang tätig, so dass ihn Adolf Layer als den „eigentlichen Bildhauer von St. Mang“ bezeichnete.[1]
Auch der Sohn Johann Paul Seitz (* 1714) wurde ein erfolgreicher Bildhauer.
Über das Leben und die Tätigkeit von Thomas Seitz vor seiner Übersiedelung nach Füssen ist nichts bekannt. So wissen wir nicht einmal, wann und bei wem er seine Bildhauerlehre absolviert hat. Als möglicher Lehrmeister kommt auf Grund stilistischer Gemeinsamkeiten der Schongauer Bildhauer Johann Pöllandt infrage. Im Jahr 1709 heiratete Seitz die ebenfalls aus Prem stammende Agnes Dopfer und ließ sich mit ihr 1710 in Eschach (jetzt Stadt Füssen) nieder. Dort wurden auch seine beiden Kinder Maria Barbara und Johann Paul geboren. Bei beiden war der Füssener Baumeister Johann Georg Fischer Taufpate. Später kam es aber zwischen Seitz und Fischer sogar zum Streit und zu gerichtlichen Auseinandersetzungen.
1714 übersiedelte Seitz mit seiner Familie nach Füssen-Faulenbach. Er bildete Lehrbuben aus und beschäftigte Gesellen. Trotzdem erreichte er nie die Anerkennung und das Ansehen wie z. B. Anton Sturm. Nach dem Tod seiner Frau im Jahr 1738 ging es mit dem Bildhauer auch geschäftlich bergab. 1741 musste er in Konkurs gehen. Er verließ Füssen und begab sich schließlich zu seinem Sohn Johann Paul Seitz nach Kaufbeuren, wo er im hohen Alter von 80 Jahren verstarb.
Seitz arbeitete rund 30 Jahre lang fast ausschließlich im Tagelohn für das Füssener Kloster St. Mang. Die Art seiner Tätigkeit wird dabei in den meisten Fällen nicht genannt, so dass nur wenige seiner Arbeiten auch archivalisch ausdrücklich belegt sind. Überdies sind die Aufzeichnungen der Abtei lückenhaft.
Einige wenige Werke von Thomas Seitz ließen sich auch außerhalb von Füssen nachweisen, z. B. im Tiroler Breitenwang. Wir haben es hier mit einer der interessantesten und wichtigsten Arbeiten des Füssener Bildhauers zu tun! Denn in Breitenwang fertigte Thomas Seitz, zusammen mit dem völlig unbekannten Nikolaus Kaufmann, nicht nur die damals übliche Stuckdekoration. Die beiden Künstler schufen auch – in 10 stuckierten Medaillons der Hohlkehle beidseits der Langhausdecke – den höchst bemerkenswerten Totentanz in dieser Kirche. Erwähnung verdient insbesondere auch die Vielseitigkeit von Thomas Seitz. Er bearbeitete Holz, Stein und Stuck gleichermaßen gut und entwarf wohl auch einzelne Ausstattungsstücke selbst.
Archivalisch bezeugte Arbeiten sind durch den Zusatz (A) gekennzeichnet.
Personendaten | |
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NAME | Seitz, Thomas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Barockbildhauer und Stuckator |
GEBURTSDATUM | 12. August 1683 |
GEBURTSORT | Prem |
STERBEDATUM | 24. November 1763 |
STERBEORT | Kaufbeuren |