Tomorrow
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Beschreibung | deutsche Zeitschrift |
Verlag | Hubert Burda Media |
Erstausgabe | 1998[1] |
Einstellung | 2009[2] |
Erscheinungsweise | monatlich |
Verkaufte Auflage | 56.105 Exemplare |
(IVW Q4/2008) | |
Verbreitete Auflage | 59.885 Exemplare |
(IVW Q4/2008) | |
Chefredakteur | Jürgen Bruckmeier |
ISSN (Print) | 1436-9192 |
Tomorrow war eine deutsche Zeitschrift für Internet- und Technik-Themen, die bis 2009 monatlich im Verlag Hubert Burda Media erschien.[3] Sie wurde 1998 von der Hamburger Verlagsgruppe Milchstrasse gegründet, entwickelte sich um die Jahrtausendwende zu einem der populärsten Titel in ihrem Bereich und war Namensgeber für die Tomorrow Focus AG.[4] Tomorrow beschäftigte sich vor allem mit populärer Technologie,[5][6] enthielt aber auch Lifestyle- und Science-Fiction-Themen.[7]
In den 1990er Jahren konzipierte die Verlagsgruppe Milchstrasse unter der Leitung von Dirk Manthey mehrere neue Zeitschriften.[8] Dazu gehörte neben Amica, Fit for Fun und TV Spielfilm auch Tomorrow.[9] Das von der NZZ als „Computerillustrierte“ beschriebene Blatt richtete sich nicht an Experten, sondern technisch interessierte Laien.[10][11] Die erste Ausgabe der Zeitschrift wurde am 10. September 1998 in einer Auflage von 500.000 Exemplaren veröffentlicht,[12] davon verkauften sich rund 40 % innerhalb der ersten zehn Tage.[13] Beobachter stuften Tomorrow vor allem als Angriff auf die konkurrierenden Titel Konr@d und Online Today von Gruner + Jahr ein.[7] Eine umfangreiche Werbekampagne begleitete die Einführung der Zeitschrift,[14] außerdem wurde eine Webpräsenz mit einem Nachrichtenticker eingerichtet.[15] Der Nachrichtensender n-tv strahlte die Sendung „Net News“ fortan unter der Marke „Tomorrow“ aus.[16] Für größere Aufmerksamkeit sorgte außerdem eine 1999 gemeinsam mit Mobilcom gestartete Internet-Flatrate.[17]
Erster Chefredakteur von Tomorrow war Willy Loderhose.[18] Gemessen an der Anzeigenstatistik 1999 entwickelte sich Tomorrow zu einer der erfolgreichsten neuen Zeitschriften im deutschsprachigen Markt.[19] Aufgrund dessen stellte die Verlagsgruppe Milchstrasse den Erscheinungsrhythmus von vier auf zwei Wochen um,[20] ab September 2000 wurde das Blatt für drei Deutsche Mark verkauft.[21] Außerdem gründete man eine B2B-Variante namens Tomorrow Business.[22] Die Internet-Portale von Tomorrow und einigen anderen Zeitschriften aus der Verlagsgruppe Milchstrasse wurden 1999 in die Tomorrow Internet AG eingebracht,[23] das noch im selben Jahr an der Börse debütierte.[24] 2000 startete mit Internet Schnell & Einfach eine Variante von Tomorrow für Einsteiger, von der vierteljährlich rund 200.000 Exemplare verkauft wurden.[25] Ab dem Jahr 2000 trat die Verlagsgruppe Milchstrasse als Hauptsponsor des Hamburger SV auf: Beginnend mit der Bundesliga-Saison 2001/2002 war das Logo der Zeitschrift auf den Trikots der Fußballer zu sehen.[26][27]
Während Tomorrow im ersten Quartal 1999 noch rund 350.000 verkaufte Exemplare aufwies,[28] musste die Zeitschrift in den Jahren 2000 und 2001 eine rapide sinkende Auflage hinnehmen.[29] Im Mai 2001 fing Georg Altrogge als neuer Chefredakteur bei Tomorrow an,[30] ab Mitte 2001 erschien das Blatt wieder monatlich.[31] Aufgrund sinkender Anzeigenerlöse musste die Hälfte der Redaktion entlassen werden.[32] Noch vor der Fusion der Focus Digital AG mit der Tomorrow Internet AG kaufte Hubert Burda Media 49 % der Zeitschrift Tomorrow.[33][34] Die restlichen Anteile an der Tomorrow Verlag GmbH & Co. KG blieben bei Dirk Manthey.[29] 2002 änderte Tomorrow seine Strategie: Statt Internet-Themen wurde die Zeitschrift als „multimediales Männermagazin“ positioniert.[35] 2003 erfolgte ein weiterer Relaunch, der Testberichte wieder stärker in den Vordergrund rückte.[36] Trotz der Veränderungen verlor Tomorrow von 2001 bis 2002 weitere 25 % der Auflage.[36] 2005 strebte Tomorrow mit einem neuen Design und veränderten Inhalten die Rückkehr in die Gewinnzone an.[37][38]
Zum Jahreswechsel 2004/2005 übernahm Hubert Burda Media die Verlagsgruppe Milchstrasse komplett, sodass sich auch Tomorrow fortan vollständig im Besitz des Medienhauses mit Sitz in Offenburg und München befand.[39] Das Blatt wurde organisatorisch in die Vogel Burda Group integriert, zu der auch das Computermagazin Chip gehörte. Das bedeutete praktisch einen Wechsel der Zentrale von Hamburg nach München.[40] Im Frühjahr 2005 übernahm Jürgen Bruckmeier die Chefredaktion von Georg Altrogge.[41] Unter seiner Führung wurde Tomorrow abermals neu ausgerichtet.[42]
Die Redaktion wechselte im Jahr 2008 von München nach Berlin,[43] weiterhin wurde die Zeitschrift im März des gleichen Jahres einem Relaunch unterzogen.[44] Trotz aller Bemühungen attestierten Beobachter dem Blatt bereits 2005 einen beispiellosen Niedergang.[4]
Im Herbst 2007 betrug die Auflage knapp 61.000 Exemplare.[45] 2009 verkündete Hubert Burda Media schließlich die Einstellung von Tomorrow.[46] Zuvor betrug die Auflage der Zeitschrift 56.000 verkaufte Exemplare,[47] davon 25.000 Bordexemplare.[46] Die letzte Ausgabe von Tomorrow erschien im März 2009.[48]