Das Union Bay Natural Area (UBNA) in Seattle im US-Bundesstaat Washington, auch Union Bay Marsh genannt, ist der renaturierte Rest der nach dem Bau des University Village Shopping Center, der Sportanlagen der University of Washington (UW) und ihres Hauptparkplatzes (E1) aufgefüllten früheren Union Bay und Union Bay Marsh. Es liegt am Ostende des Haupt-Campus der UW, südlich der NE 45th Street und westlich des Stadtteils Laurelhurst.[1][2][3][Anm 1] Der Ravenna Creek ist mit dem University Slough (einem Entwässerungskanal) verbunden, und erzeugt so eine Verbindung zwischen der Union Bay und dem Lake Washington.[4][5][Anm 2] Der Entwässerungskanal ist eine von drei oder vier offenen Wasserflächen, die rund um die Union Bay Marsh mit dem Lake Washington verbunden sind. Der Kanal erstreckt sich von der NE 45th Street zwischen dem Golfplatz und dem IMA Sports Field 1 südlich bis zur Bucht und am Baseballfeld Husky Ballpark (nordöstlich des IMA-Gebäudes) entlang.[6][3] Der Entwässerungskanal, der das Wasser des Ravenna Creek über das UBNA zur Union Bay führt, wird auch University Slough genannt.
Die kleinen Grünflächen, bescheidenen Teiche und das Seeufer des UBNA bieten Vögeln (wie Ohrenscharben, Kanadareihern und Adlern) Rückzugsorte;[7][8][9] Schildkröten und Frösche können beobachtet werden. Das UBNA ist für seine vielfältigen Lebensräume bemerkenswert; dazu gehören ein See von ansehnlicher Größe, kleine Tümpel mit permanenter Wasserführung wie auch temporäre Tümpel, Gehölze, Prärie-Flächen und Sumpf-Löcher. Die Übergänge zwischen diesen Lebensräumen sind insbesondere für Vogelbeobachter attraktiv, die mehr als 150 Vogelarten nachgewiesen haben.[10][11]
Der Kanal oder das Delta war Teil des Union Bay Marsh Renaturierungsprojekts eines Feuchtgebietes, das durch die Öffnung des Montlake Cut im Zuge des Baus des Lake Washington Ship Canal (1916) entwässert und durch den dabei entstandenen Aushub aufgefüllt wurde,[12] der Heimat von J. P. Patches, eines beliebten Fernseh-Clowns, der hier von 1958 bis 1981 wohnte.[13][Anm 3] Früher wurde das Gebiet als Montlake Landfill,[12] University Dump,[14] oder Ravenna Landfill bezeichnet und wurde von der City of Seattle von 1911 bis 1966 als Hausmüll-Deponie für Siedlungs- und Industrieabfälle genutzt. (Deponien wurden 1911, 1920 und 1926 eröffnet und für die Öffentlichkeit 1966 oder 1967 geschlossen.[15] Fünf Jahre später wurden die Deponien mit 2 ft (0,6 m) sauberen Bodens abgedeckt.[12] Der größte Teil der Fläche wurde vom University Village (1956), den Sportanlagen der UW, Gebäuden und dem Hauptparkplatz (E) überbaut; den Rest bildet das UBNA, allgemein „the fill“ (deutschAufschüttung) genannt.[16][17][18]
Vor der Absenkung des Lake Washington im Jahre 1916[19] flossen der Ravenna Creek und der Yesler Creek nördlich von der Stelle in das Delta, an welcher der Kanal heute beginnt, und die Flächen, durch die der Kanal dann fließen würde, liegen unter dem Niveau der Union Bay. Der Burke-Gilman Trail folgt dem Verlauf der Trasse der Seattle, Lake Shore and Eastern Railway entlang dem ursprünglichen Ufer der Union Bay hinter dem UW-Kraftwerk und dem University Village. Die Renaturierungsarbeiten wurden 2006 mit einem Projekt abgeschlossen, das den teilweise wieder entrohrten Ravenna Creek bis zur Union Bay führt, indem er unterirdisch bis zum Kanal geführt wird, so dass der obere Abschnitt von einem weitgehend stagnierenden Fließgewässer bis zum Ausfluss zu einem von Seattles teilweise renaturierten urbanen Bächen wurde. Die weitere Entrohrung vom Südosten des Ravenna Parks bis zur UW und dem UBNA wurde von den Eigentümern des University Village verhindert.[20][21]
Das UBNA gehört dem Staat Washington und wird unter der Ägide der University of Washington gehalten; der Zugang ist reglementiert. Teile des Gebietes sind während der Park-Stunden geöffnet, während der Zugang zu anderen Abschnitten unerwünscht ist. Dies gilt für einige dieser Regionen nur saisonal, z. B. zum Biotop- oder Artenschutz.[17]
Viele Renaturierungsprojekte werden auf dem Gebiet des UBNA durchgeführt. Die Elimination invasiver Arten wie der Armenischen Brombeere (Rubus armeniacus) und der Acker-Winde (Convolvulus arvensis) ist Teil ständiger Bemühungen zur Annäherung an einen natürlichen Zustand im Gebiet. Freiwillige haben daran einen erheblichen Anteil.[17]
↑Quellen für diesen Atlas und die darin verwendeten Namen der Stadtviertel: Karte des Department of Community Development von 1980 (übergeben an das Department of Neighborhoods (Memento des Originals vom 23. Februar 2006 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ci.seattle.wa.us und weitere Behörden), Verzeichnis der Seattle Public Library, eine Serie des Seattle Post-Intelligencer von 1984 bis 1986 („Neighborhood Profiles“); zahlreiche Studien zur Planung von Parks, Landnutzung und Verkehr; Daten aus den Seattle Municipal Archives. Die Daten der Karten „NN-1120S“, „NN-1130S“, „NN-1140S“ sind vom 13. Juni 2002, der Karten „NN-1030S“, „NN-1040S“ vom 17. Juni 2002
↑Die UW bezeichnet das Gewässer, das vollständig auf ihrem Campus liegt seit 1970 oder früher als „Drainage Canal“ (deutschEntwässerungskanal).
↑Stein betieht sich auf Jack Broom, „The J.P. Generation“, das Pacific Magazine, die Seattle Times vom 4. April 1993, S. 6–11, 14–17; Bill Cartmel, „Hi Ya, Patches Pals“, Seattle Post-Intelligencer vom 11. April 1971, S. 6–7; Erik Lacitis, „Patches Understands – and Survives“, The Seattle Times vom 23. Februar 1978, S. A15; The East Side Journal vom 31. Mai 1962, S. 3 (ohne Titel); Ibid vom 14. Mai 1969, S. 19.
Northeast Campus Map. University of Washington Computing and Communications, Facilities Services, 2005, abgerufen am 21. Mai 2006.
Physical Plant and the Department of Geography: The University of Washington Campus & Vicinity map. University of Washington Publication Services, Seattle September 1991.
Sunny Walter, local Audubon chapters: Wildlife Viewing Locations - Greater Seattle Area. In: Sunny Walter's Washington Nature Weekends. 10. Februar 2006, archiviert vom Original am 22. März 2005; abgerufen am 21. April 2006. Walter exzerpierte aus Dolan, Maria & True, Kathryn (2003). Nature in the city: Seattle. Seattle: Mountaineers Books. ISBN 0-89886-879-3 (paperback). Er machte eigene Anmerkungen und zitierte solche des Ortsverbandes der Audubon-Gesellschaft. Im Online-Buch sind allerdings nur die Beobachtungsorte berücksichtigt.
↑ abCarol Shenk, Laurie Pollack, Ernie Dornfeld, Anne Frantilla, Chris Neman: About neighborhood maps. In: Seattle City Clerk's Office Neighborhood Map Atlas. Information Services, Seattle City Clerk's Office, 26. Juni 2002, abgerufen am 21. April 2006.
↑Union Bay Natural Area. In: Center for Urban Horticulture. University of Washington, archiviert vom Original am 13. April 2006; abgerufen am 21. April 2006.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/depts.washington.edu
↑HISTORY @ UBNA. In: Center for Urban Horticulture, Departments of the University of Washington. 1999, archiviert vom Original am 17. Mai 2006; abgerufen am 21. April 2006.
↑University District. In: Seattle City Clerk's Neighborhood Map Atlas. 13. Juni 2002, abgerufen am 21. April 2006.
↑Maria Dolan, Kathryn True: Nature in the city: Seattle :148–150. The Mountaineers Books, Seattle 2003, ISBN 0-89886-879-3, Reclaiming Paradise: Union Bay Natural Area.
↑Maria Dolan, Kathryn True: Nature in the city: Seattle :223. The Mountaineers Books, Seattle 2003, ISBN 0-89886-879-3, Northeast Seattle: Lakes, Ponds, Springs, and Wetlands.
↑ abcHISTORY @ UBNA. In: Center for Urban Horticulture, Departments of the University of Washington. Januar 1999, archiviert vom Original am 17. Mai 2006; abgerufen am 21. April 2006.
↑Myra L. Phelps: Public works in Seattle. Seattle Engineering Department, Seattle 1978, ISBN 0-9601928-1-6, S.210.
↑Myra L. Phelps: Public works in Seattle. Seattle Engineering Department, Seattle 1978, ISBN 0-9601928-1-6, S.208, 210.
↑Maria Dolan, Kathryn True: Nature in the city: Seattle. The Mountaineers Books, Seattle 2003, ISBN 0-89886-879-3, Reclaiming Paradise: Union Bay Natural Area, S.148.