Vitalianus-Stein

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Vitalianus-Stein
Abzeichnung der beiden Inschriften

Der Vitalianus-Stein, auch Vitalinus-Stein und Nevern-Stein II genannt, steht neben dem Eingang der St. Brynach’s Church in dem kleinen Dorf Nevern, in Pembrokeshire, in Wales. Bei den zwei Inschriften besteht die eine aus Ogham-Zeichen und die andere aus lateinischen Buchstaben. Der Stein wird ins 5. Jahrhundert bis Anfang des 6. Jahrhunderts n. Chr. datiert.

Beschreibung und Geschichte

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Der Vitalianus-Stein ist 159 cm hoch, 61 cm lang und 51 cm breit. Er besteht aus Dolerit und hat vereinzelt Stellen aus Feldspat.[1]

Die Existenz dieses Steins wurde 1695 erstmals erwähnt, wobei der Stein jedoch nicht mehr aufgefunden werden konnte. Erst 1895 wurde der Stein durch den walisischen Keltologen John Rhys etwa 3,5 km vom Dorf Nevern entfernt wiederentdeckt.[2] Der Stein war zwischenzeitlich als Torpfosten am Eingang eines Bauernhofes verwendet worden. Jahre später wurde der Stein wieder zur Kirche in Nevern zurückgebracht, wo er bereits ursprünglich vor seiner Entwendung und Zweckentfremdung als Torpfosten gewesen war.

Ogham-Inschrift:

᚛ ᚃᚔᚈᚐᚂᚔᚐᚅᚔ ᚜
(Leserichtung auf dem Foto und in nebenstehender Abzeichnung von unten nach oben)

Übertragung:

FITALIANI

Übersetzung:

(Stein) des Vitalianus

Latein-Inschrift:

VIT{AL}IANI
EMERETO

{AL} ist eine Ligatur aus A und L. Übertragung:

VITALIANI
EMERETO

Übersetzung:

(Stein) des Vitalianus Emereto

Ob Emereto ein Personenname ist oder ob es sich um einen Beinamen zu Vitalianus handelt, ist in der Forschung unsicher.[3]

Der Vitalianus-Stein wird in der Forschung auf die Zeit von 400 bis 533 n. Chr. datiert. Victor Erle Nash-Williams datiert in seiner Veröffentlichung von 1950 die Inschriften auf 400 – 533, Kenneth Hurlstone Jackson 1953 auf 400 – 499 und Charles Thomas 1994 auf 466 – 533 n. Chr.[4]

  • Kenneth Hurlstone Jackson: Language and History in Early Britain. A chronological Survey of the Brittonic Languages, first to twelfth Century A.D. (= Edinburgh University Publications. Language and literature texts. 4, ZDB-ID 411896-0). University Press, Edinburgh 1953.
  • Robert A. S. Macalister: Corpus Inscriptionum Insularum Celticarum. Band 1. Stationery Office, Dublin 1945; Neuauflage mit Vorwort von Damian McManus: Four Courts Press, Blackrock/Dublin 1996, ISBN 1-85182-242-9.
  • Victor E. Nash-Williams: The Early Christian Monuments of Wales. University of Wales Press, Cardiff 1950.
  • Charles Thomas: And Shall These Mute Stones Speak? Post-Roman Inscriptions in Western Britain (= Dalrymple Archaeological Monographs. 2). University of Wales Press, Cardiff 1994, ISBN 0-7083-1160-1.
  • Sabine Ziegler: Die Sprache der altirischen Ogam-Inschriften (= Historische Sprachforschung. Ergänzungsheft. 36). Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1994, ISBN 3-525-26225-6 (Zugleich: Erlangen, Nürnberg, Universität, Dissertation, 1991; Digitalisat).

Einzelnachweise

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  1. Nevern’s Origins? The Stones of Maglocunas and Vitalianus.P71
  2. Entdeckung und Geschichte des Vitalianus-Steines
  3. Ausführungen auf der Seite zu „VITALIANI EMERETO“
  4. The Ogham Stones of Wales. Nevern Stone II

Koordinaten: 52° 1′ 31,7″ N, 4° 47′ 42,5″ W


Licensed under CC BY-SA 3.0 | Source: https://de.wikipedia.org/wiki/Vitalianus-Stein
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