Weigheim Stadt Villingen-Schwenningen
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Koordinaten: | 48° 4′ N, 8° 36′ O |
Höhe: | 733 m ü. NN |
Fläche: | 7,44 km² |
Einwohner: | 1394 (2019) |
Bevölkerungsdichte: | 187 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 78056 |
Vorwahl: | 07425 |
Weigheim von Südwesten gesehen
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Weigheim ist der östlichste der elf Stadtbezirke von Villingen-Schwenningen. Der Ort hat 1394 Einwohner (Stand Dezember 2019) auf einer Fläche von 7,44 km². Weigheim liegt näher an der Nachbarstadt Trossingen (ca. 2 km Entfernung) als an Schwenningen oder Villingen. Das Dorf hat dieselbe Telefonvorwahl wie Trossingen 07425 und die Postleitzahl 78056 aus dem Schwenninger Bereich. Viele Weigheimer Bürger nutzen Einrichtungen in Trossingen.
In der Urkunde, die 763 geschrieben wurde, vermacht Bauer Hug seinen gesamten Besitz an das Kloster St. Gallen. In dieser Urkunde wird der Ort Weigheim drei Mal auf unterschiedliche Weise erwähnt. An einer anderen Stelle in der Urkunde gehen die jährlichen Abgaben an das Kloster St. Gallen hervor. Unter anderem wird hier eine heute unbekannte Menge Eimer Bier genannt. Sogar die Dreifelderwirtschaft wird in dieser Urkunde erwähnt.
Weigheim war ursprünglich ein alemannischer Siedlungsort, gelegen auf der Baar, dem Hochland zwischen Schwarzwald und Alb. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahre 763 als Wicaheim (Stiftsarchiv St. Gallen). Zunächst im Besitz des Klosters St. Gallen, gehörte er dann von 1317 bis 1805 der Johanniterkommende zu Villingen. So lässt sich auch das Johanniter- oder Malteserkreuz im Ortswappen erklären. Weigheim wurde während des Bauernkrieges, des Dreißigjährigen Krieges und durch spätere Kriege stark zerstört. Zunächst gehörte es zum Fürstentum Fürstenberg. Durch einen Tagesbefehl Napoleons fiel das Dorf 1805 an Württemberg. Der Tausch- und Epurationsvertrag von 1806 regelte den Übergang der restlichen drei Villinger Malteserorte Neuhausen, Obereschach und Bad Dürrheim. Das Königreich Württemberg behielt Weigheim jedoch im Tausch gegen das im späteren Landkreis Karlsruhe gelegene Oberacker. Bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung Württembergs wurde Weigheim dem Oberamt Tuttlingen zugeordnet. Seitdem wandelte es sich von einer bäuerlichen zu einer führenden Wohn- und Industriegemeinde der Region.
1938 fiel Weigheim an den Landkreis Rottweil. Die Gemeinde war nach dem Zweiten Weltkrieg Teil der französischen Besatzungszone und geriet somit 1947 zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging. Am 1. Januar 1975 fand die freiwillige Eingliederung in die Stadt Villingen-Schwenningen statt.[1] Weigheim ist damit der östlichste und älteste der elf Stadtbezirke.
Grund und Boden der Gemeinde erstrecken sich auf 733 ha Gemarkungsfläche, davon sind 225 ha Wald. Er erreicht eine mittlere Höhenlage von 733 m.
Im Zuge des Flurbereinigungsverfahren Weigheim-Schura aus Anlass des Baus der A 81 und weiterer Straßen, erfolgte die Besitzeinweisung im Herbst 1979 und kam 1991 zum Abschluss.
Im Ort sind der Kindergarten St. Christophorus, eine Gastwirtschaft, eine Zweigstelle der Volksbank Trossingen, die römisch-katholische Kirche St. Otmar, die Wendelinuskapelle. Als Ort von Bürgertreffen dienen das Gemeindehaus der katholischen Kirchengemeinde sowie eine Sport- und Festhalle. Busverbindungen existieren u. a. in die nahen Städte Trossingen und Schwenningen. Der nächste Bahnhof ist der auf Deißlinger Gemarkung liegende Staatsbahnhof „Trossingen Bahnhof“, ungefähr 5,3 Kilometer entfernt vom Ortskern, von wo aus mit dem Ringzug der „Hohenzollerischen Landesbahn“ Verbindungen u. a. nach Villingen und Rottweil bestehen.
Von der ersten bis zur vierten Klasse kann die Grundschule Weigheim-Mühlhausen in Weigheim besucht werden. Später schlagen die Schüler die unterschiedlichsten Bildungswege ein. Die meisten in Weigheim wohnhaften Schüler findet man in Trossingen und Schwenningen. Es werden jedoch auch Schulen in z. B. Villingen und Bad Dürrheim besucht.
In Weigheim gibt es viele verschiedene kulturelle Angebote. So können sich die Einwohner in Vereinen oder auf Festen kulturell beteiligen.
Weigheim verfügt über eine aktive Narrenzunft. Es gibt zwei ortseigene Figuren der schwäbisch-alemannischen Fastnacht: Den „Wiegemer Wolf“ aus dem Jahre 1996, der in Anlehnung an die Waldgemarkung Wolfsgrund erfunden wurde, und den „Wiegemer Hansel“, einen klassischen Weißnarren. Einmal jährlich (in der Regel am ersten Februarsamstag im Jahr) findet ein großer Narrenumzug durch den Ort statt, der durch zwei der drei Hauptstraßen Weigheims (Mühlhauser und Trossinger Straße) zur Fest- und Gemeindehalle zieht und bei der auch viele Narrenzünfte aus der Umgebung teilnehmen. Zusätzlich findet jedes Jahr am „Schmotzigen Dunnschtig“ ein Kinderumzug mit anschließender Kinderfasnet statt.