Die Wilhelm Hoffmann AG in Dresden war eine im 19. Jahrhundert gegründete Druckerei mit angeschlossenem Verlag insbesondere für Plakate und Ansichtskarten.[1] Unter den polygrafischen Betrieben zählte das auch Kunstanstalt Wilhelm Hoffmann genannte Unternehmen[2] zu den angesehensten Kunstdruckanstalten im Deutschen Kaiserreich.[3]
Das Unternehmen wurde in der Frühzeit der Industrialisierung im Jahr 1840 gegründet und beschäftigte sich in den ersten Jahrzehnten auch mit photographischen Glasplatten.[1]
In Gründerzeit des Deutschen Kaiserreichs firmierte das Unternehmen laut dem Adreß- und Geschäfts-Handbuch der königlichen Residenz- und Hauptstadt Dresden für das Jahr 1874 als „Wilhelm Hoffmann & Co., Fabrik photogr. Papiere, Inh. J. W. Emil Hoffmann u. C. F. Jul. Ulbricht“ unter der Adresse gr. Plauenscheg. 12b (51° 2′ 45,6″ N, 13° 43′ 55,2″ O ) im Parterre.[4] Im selben Jahr inserierte die Kommanditgesellschaft in der in Leipzig verlegten Illustrirten Zeitung ihre Albumin- und Salzpapiere und bewarb deren „vorzüglichen Qualitäten“ für den Export und Engros.[5]
Im selben Jahr 1874 hatte sich die Vereinigte Fabriken photographischer Papiere zunächst mit Sitz in Dresden gegründet, deren Zweck im Erwerb, der Vereinigung und der Weiterbetreibung von Fotopapier-Fabriken bestand, um konzertiert weiterhin verschiedene chemisch behandelte Papiere herzustellen und zu handeln. Ausdrücklich war als Unternehmenszweck – bei einem Grundkapital von später umgerechnet mehr als 1.000.000 Reichsmark – der Erwerb folgender Firmen genannt: H. Anschütz, Julius Feßler, Wilh. Hoffmann & Co., Georg Rotter & Co., Sulzberger & Mater, Georg Wachsmuth & Co. sowie Zinkeisen & Richter. Die Vereinigung siedelte sechs Jahrzehnte später nach Berlin über und wurde dort am 14. November 1934 in das Handelsregister des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg eingetragen.[6]
Ebenfalls schon in den 1870er Jahren vervielfältigte die Wilhelm Hoffmann Illustrationen mit Gedichten von Franz Wiedemann zunächst für Mappenwerke, Mitte der 1890er Jahre auch „Photographiedrucke“ für die Gustav-Freytag-Galerie „nach den Original-Gemälden und Cartons der ersten Meister der Neuzeit“.[7]
Anfang der 1890er Jahre hatte die Firma Wilhelm Hoffmann ihren Sitz in der Marschallstraße 12/14 (51° 3′ 7,2″ N, 13° 44′ 56,4″ O ) in Dresden.[8]
Erst zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Unternehmen im Jahr 1897 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Rund drei Jahre darauf stellte sich die Gesellschaft – ähnlich wie die Mitbewerberin Elsässische Druckerei und Verlagsanstalt (vormals G. Fischbach) aus Straßburg – in einem Katalog der Deutschen Buchgewerbeausstellung im Jahr 1900 in Paris selbst dar.[2]
Um 1900 arbeiteten in der Kunstdruckanstalt Wilhelm Hoffmann und den seinerzeit ebenfalls in Dresden ansässigen Mitbewerbern wie vor allem Römmler & Jonas und Stengel & Co. etliche der damals rund 4000 im Druckgewerbe tätigen Personen Dresdens.[3]
Nach dem Schwarzen Donnerstag und dem Beginn der Weltwirtschaftskrise wurde die Wilhelm Hoffmann AG im Jahr 1930 aufgelöst.[1]