Willibald Gawlik (* 3. August 1919 in Ratibor, Oberschlesien; † 19. September 2003 in Greiling bei Bad Tölz) war ein deutscher klassischer Homöopath und Fachbuchautor.
Gawlik war der Sohn des Juristen und Zentrumsabgeordneten Alfons Gawlik und seiner Frau Hedwig, geb. Pohl. Er wuchs in Ratibor auf und begann vor dem Zweiten Weltkrieg das Studium der Medizin an der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau. Er schloss sein von Kriegseinsätzen unterbrochenes Studium 1944 mit dem Staatsexamen ab und wurde Regimentsarzt in einem Lazarett. Nach der Schlacht von Stalingrad geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Noch vor der Kapitulation begann er Russisch zu lernen. Von einer schweren Fleckfieber-Erkrankung wurde er 1947 durch den homöopathisch arbeitenden Arzt Hartmut Oehmisch geheilt. Die entbehrungsreichen Jahre in sowjetischer Kriegsgefangenschaft prägten ihn tief.[1]
Da nach Kriegsende seine ärztlichen Zeugnisse verloren waren, wiederholte er nach der Heimkehr aus Kriegsgefangenschaft das Staatsexamen in Humanmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München und promovierte im Jahr 1950 mit der Doktorarbeit Die Callusbestrahlung bei Fingerfrakturen. Als Assistenzarzt war er in Kliniken in München, im Krankenhaus in Naila und am homöopathischen Krankenhaus München-Höllriegelskreuth tätig. Seit 1955 war Gawlik niedergelassener Facharzt für Allgemeinmedizin mit der Zusatzbezeichnung Homöopathie und Naturheilverfahren in Bad Tölz.[2]
Von 1969 bis 1976 war er 1. Vorsitzender des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) sowie Gründer und von 1976 bis 1990 Vorsitzender des Arbeitskreises homöopathischer Ärzte im deutschen Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren (ZÄN). Von 1978 bis 1990 war er Mitglied der Homöopathischen Arzneibuchkommission im ehemaligen Bundesgesundheitsamt (BGA) in Berlin und von 1980 bis 1990 Vorsitzender der Arzneimittelkommission D für Aufbereitung und Zulassung homöopathischer Arzneimittel im ehemaligen BGA.[2]
Personendaten | |
---|---|
NAME | Gawlik, Willibald |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher klassischer Homöopath |
GEBURTSDATUM | 3. August 1919 |
GEBURTSORT | Ratibor, Oberschlesien |
STERBEDATUM | 19. September 2003 |
STERBEORT | Greiling bei Bad Tölz |